Test und Analyse von Synthesizern
Details zum Korg Sigma Synthesizer, Beschreibung der Funktionen, Bedienungshinweise und Informationen
Die primäre Klangerzeugung des Sigma ist konventionell mit Oszillatoren (VCOs), die weitere Bearbeitung aber eher ungewöhnlich. Sie findet in zwei Sektionen statt, Synthe und Instrument, denen jeweils ein VCO zur Verfügung steht. Innerhalb diesen Sektionen erfolgt die Auswahl einzelner Parametern, die editiert werden können. Die Sektionen bleiben bis zum Audio-Out autark. Ein Detune zwischen den Sektionen ist möglich, so dass auch Schwebungen realisierbar sind. Die VCOs in beiden Sektionen sind technisch identisch. Es handelt sich jeweils um eine diskrete Transistor-Schaltung, die Oktavlagen werden mit Teiler-Chips (4013) erzeugt. Das nachfolgende Diagramm macht es deutlich.
Das VCO-Signal gelangt auf jeweils angepasste Filter und Hüllkurven für jedes einzelne „Instrument“. In vier Schaltungen kann die Filter-Frequenz (fC) individuell geregelt werden (Korg35-Filtermodule), in den anderen Fällen die Klangfarbe oder Teile der VCA-Hüllkurve. Es gilt hier wahrzunehmen, dass die Instrumenten-Auswahl additiv ist. Jede Kombination ist möglich.
Auch hier gelangt das VCO-Signal in einzelne unterschiedliche Slots und kann in jeweils einem Parameter individuell geregelt werden. Mit Ausnahme des Ring-Modulators werden jeweils Korg35-Filter verwendet, die Eck-Frequenzen können zusätzlich mit dem rechten Joystick manipuliert werden. Auch hier gelangen alle Einstellungen additiv an den Audio-Out.
Die beiden Sektionen haben grundsätzlich getrennte Ausgänge, die allerdings über einen Ringmodulator gekoppelt werden können. Es gibt einen gemeinsamen Lautstärkeregler, zusätzlich kann eine Überblendung zwischen den Sektionen vorgenommen werden, die beiden Mono-Ausgänge werden dabei zum Mix-Stereo-Ausgang.
Für die Synth-Sektion ergibt sich noch eine weitreichende Besonderheit im Ausgang, ein Hochpass-Filter ist implementiert. Dieser wird durch den rechten Joystick (y-Achse) gesteuert. Da die x-Achse die Tiefpass-Filter in der Synth-Sektion regelt, hat der Stick drastische Auswirkungen auf das Gesamtsignal und muss mit Bedacht bewegt werden.
Tune regelt die Gesamtstimmung, Synthe-Pitch ermöglicht ein de-Tuning der Synth-Sektion zur Realisierung von Schwebungen. Das Instrumenten-Vibrato kann u.a. mit Verzögerung eingestellt werden. Alles andere sollte selbsterklärend sein, ein paar Besonderheiten kommen noch in der Gesamtkritik zur Sprache.
Die rückseitigen Anschlüsse sind klar bezeichnet. Zu beachten ist die VCO-Spannung in dem seltenen Hz/Volt-Format, Standard-Midi-Interfaces unterstützen das nicht.