PPG 350 Computer-Sequencer Technik

Die Technik des PPG 350 Computer-Sequencer ist in die Jahre gekommen. Ist das Gerät musiktechnisch noch sinnvoll?

PPG 350 – Mainboard

PPG 350 CPU-Mainboard
Motorola 6802
4x 2708 eProm (Firmware)
4x 5101 cMos RAM

Hauptplatine mit zentralen Komponenten, Netzteil-Elektronik, div. Decoder-Chips.
Ferner der Akku (NC-Typ !) zur Pufferung der RAM-Chips. Erkennbar auch die beiden Trimmer für Offset und V/Oct des CV-Ausganges.

PPG 350 – Mainboard Unterseite

Mainboard – Unterseite
Verdrahtung in Wire-Wrap-Technik. Es bleibt offen, ob es sich hier um einen Prototypen, ein Vorserienmodell oder um eine Standard-Produktion handelt.

Da alle ICs gesockelt sind, ist jedoch ein einfacher Austausch möglich. Schäden an der Verdrahtung selbst sind problematisch. Ein BUS-System oder Durchkontaktierungen der Platine gibt es nicht.

PPG 350 Platine Deckel

Unterseite Gehäusedeckel
Auf der Platine befinden sich die Teile für die Tastenabfrage und die Anzeigen. Auf beiden Seiten finden sich eine Menge an Korrekturverdrahtung. 

Die insgesamt verwendeten Bauteile lassen keine grundsätzlichen Ersatzteilprobleme vermuten.

PPG 350 – Bemerkung

Der PPG 350 war 1977 eine technisch fortschrittliche Entwicklung und hat zum Erfolg der elektronischen Musik gerade auch in Deutschland beigetragen. Die Auflage war gering und die Geräte wechseln kaum in andere Hände. Wartung und Reparatur sind hier mit besonderen Maßstäben zu messen, sind aber möglich. Auch wenn das hier vorliegende Modell eher wie ein Prototyp anmutet funktioniert es doch offensichtlich einwandfrei.

In einer modernen Musik-Produktion kann ich mir den PPG nicht mehr vorstellen, die Leistungsfähigkeit ist zu bescheiden und das Risiko von technischen Problemen zu hoch. Wenn dies keine Rolle spielt kann man mit dem PPG 350 im Zusammenspiel mit modularen Synthesizern sicher produktive Erfolge erzielen. Als Showstück in einer gepflegten Vintage-Sammlung ist dem PPG die Aufmerksamkeit auf jeden Fall sicher.